Johanniterkirche Schwäbisch Hall
1. November 2023 - 7. April 2024
Täglich 11 - 17 Uhr, Eintritt frei
Er zählt zu den kostbarsten Alabasterensembles in Europa und ist eines der bedeutendsten mittelalterlichen Bildwerke: der Rimini-Altar. Zu bestaunen sind nicht nur die überragenden künstlerischen Qualitäten seines unbekannten Schöpfers, das um 1430 geschaffene Werk gilt in seinem erhaltenen Figurenreichtum fast 600 Jahre nach seiner Entstehung als einzigartig. Ab 1. November 2023 erstrahlt der Rimini-Altar, eines der Hauptwerke der Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt, in der Johanniterkirche in Schwäbisch Hall.
2017 hatte man in Frankfurt ein mehrjähriges internationales Forschungs- und Restaurierungsprojekt zum Rimini-Altar gestartet, der dereinst in der Kirche Santa Maria delle Grazie in Rimini-Covignano aufgestellt war. Was als Restaurierungsprojekt begann, wurde zu einer geochemischen Detektivgeschichte, die quer durch Europa führte. Das 18-teilige Figurenensemble wurde nicht in Italien, sondern wohl von einem südniederländischen Bildhauer in Brügge geschaffen, aus Alabaster, der aus dem fränkischen Steigerwald stammt. Die spektakulären Ergebnisse brachten neue Impulse für die kunsthistorische Forschung zum Œuvre des geheimnisvollen „Meisters des Rimini-Altars“.
In eindrücklichen Momentaufnahmen führt der Meister Betrachterinnen und Betrachter nah an das Geschehen heran, lässt sie zu Zeugen der Kreuzigung Christi werden. Im Zentrum des Altars dominiert das alles überragende Kreuz, an dem der zerbrechlich wirkende Gekreuzigte hängt. Die schmalen Beine angewinkelt, ist sein ausgemergelter Oberkörper bereits zur Seite gekippt, auf dem vornüber hängenden Kopf trägt er die Dornenkrone. Jeweils sechs Apostel flankieren ihn. Zudem haben sich am Kalvarienberg versammelt: die den Kreuzesstamm verzweifelt umklammernde Maria Magdalena, die beiden mitverurteilten Schächer am Kreuz, die trauernden Frauen samt der vor Schmerz niedersinkenden Mutter Jesu, die Gruppe um den bekehrten Hauptmann mit seinem imposant gestalteten Schild und weitere männliche Figuren.
Alle Bildwerke sind vollrund ausgearbeitet und waren ehemals partiell farbig gefasst. Typologisch folgen sie den formal-ästhetisch verklärenden Idealen des sogenannten Schönen Stils (ca. 1380–1430), der aufgrund seiner europaweiten Verbreitung auch als Internationaler Stil bekannt ist. Doch in der schonungslosen Wiedergabe der verrenkten Gliedmaßen der Schächer oder der Finesse der Gesichter bis hin zu Fältchen und Lidfalten bricht sich bereits ein Realismus Bahn, der in den folgenden Jahrzehnten europaweit maßgebend für die Kunst werden sollte.
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini (Detail), um 1430, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini (Detail), um 1430, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, (Detail), Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Meister des Rimini-Altars, Kreuzigungsaltar aus Rimini, Südniederlande um 1430, Alabaster, geringe Reste alter Fassung, Liebieghaus Skulpturensammlung, Frankfurt am Main, Präsentation „Der Rimini-Altar zu Gast in der Johanniterkirche“, Schwäbisch Hall. Foto: Würth/Ufuk Arslan
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG erhebt und verarbeitet die in dem Formular angegebenen personenbezogenen Daten, um für Sie die gewünschte Anfrage zu bearbeiten. Bitte beachten Sie bei den Formularen die Markierung der Pflichtfelder. Rechtsgrundlage für diese Verarbeitung, der zwingend erforderlichen Daten, ist Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO, Durchführung einer vorvertraglichen Maßnahme. Die Verarbeitung der von Ihnen freiwillig mitgeteilten Daten erfolgt auf der Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Danach ist eine Verarbeitung zulässig, die zur Wahrung der unserer berechtigten Interessen erforderlich ist. Unser berechtigtes Interesse besteht darin, mit Ihnen, unseren Kunden, Kontakt zu haben, unsere Beratungsqualität zu verbessern und Sie bei möglichen Rückfragen einfacher kontaktieren zu können. Die erhobenen Daten werden von uns nur solange gespeichert, wie es für die Bearbeitung Ihrer Anfrage sowie zur Kontaktaufnahme mit Ihnen erforderlich ist. Danach werden sie gelöscht.
Ergänzende Datenschutzhinweise, insbesondere zu Ihren Rechten auf Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Widerspruch und Beschwerde, finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.