Sammlung Würth

Sammlung Würth

Was Reinhold Würth in seiner bald 60-jährigen Sammelleidenschaft zusammengetragen hat, umfasst rund 500 Jahre Kunstgeschichte – Werke vom späten Mittelalter bis zum frühen 21. Jahrhundert. Süddeutsche Renaissanceportraits finden sich ebenso darunter wie Objekte von höfischem Glanz und handwerklicher Bravour, eine Sammlung zauberhafter Ankündigungsplakate traditioneller süditalienischer Puppentheater („Opera dei Pupi“) und internationale Krippen ebenso wie ganze Werkblöcke von Anselm Kiefer, Max Ernst oder auch Christo und Jeanne-Claude.

Vedichtungen und Vertiefungen

Mit Werken des Spätimpressionismus und Expressionismus fand Reinhold Würth einst seinen Einstieg in das Sammeln von Kunst. Bald folgten Beispiele klassischer Abstraktion, insbesondere der École de Paris, sowie figurative Positionen der 1960er-/1970er-Jahre. Häufig inspirieren Ausstellungen zu Verdichtungen und Vertiefungen innerhalb des Sammlungsgefüges. So konnten auch künstlerische Ausdrucksformen einzelner Nationen, etwa Österreichs, Mexikos oder Polens, in den Fokus rücken. Unterschiedlichen künstlerischen Ausnahmeerscheinungen wie Georg Baselitz, Fernando Botero, David Hockney oder Alex Katz wird ebenso begeistert Raum gewahrt wie einem Skulpturenschwerpunkt ersten Ranges, der in bildhauerischen Werken von Horst Antes, Hans Arp, Max Bill, Anthony Caro, Eduardo Chillida, Tony Cragg, Richard Deacon, Antony Gormley, Alfred Hrdlicka, Marc Quinn und vielen anderen mehr eindrucksvoll Niederschlag findet.

 

Ausdruckswille, Tiefgang und eine gewisse Kraft

Auf diese Weise ist eine Kollektion entstanden, die gleichermaßen universelle wie individuelle Maßstäbe setzt und über die langen Jahre ihres Entstehens mittlerweile auch eine Vorstellung einer persönlich geprägten Ankaufsstrategie vermittelt. Nicht systematisch und auf Erkenntnisfindung ist sie ausgerichtet, sondern vielmehr mit registrierenden Bewegungen, assoziativ, sensibel und neugierig durch die Welt schweifend und sich dabei gelegentlich auch durchaus lustvoll widersprechend: „So lange für mich in den jeweiligen Werken Ausdruckswille, Tiefgang und eine gewisse Kraft erkennbar sind (…), kann mich eine nach den Gesetzen des Zufalls geordnete Collage von Hans Arp ebenso begeistern wie ein Kreissegment von Max Bill oder ein Spätwerk Pablo Picassos.“

 

Die Sammelattitüde nach wie vor zupackend

Der Horizont der Sammlung ist also weit, ihr Reichtum bestechend, ihre Komplexität faszinierend und die dazugehörige Sammelattitüde nach wie vor zupackend. Sie bezieht ihren Ausgangspunkt im subjektiven Interesse, verbindet ihn jedoch zugleich mit dem ernsthaften Anspruch einer ausgeprägten gesellschaftlichen Verantwortung.

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